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Hirngespinste Privat

Austausch im Dreigestirn

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Dieses Thema hat 11 Antworten
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Taxine Offline




Beiträge: 128

26.05.2010 01:12
Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Erste Gedanken zum Tibetischen Totenbuch von Padmasambhava - (ich muss hier sagen, dass ich es wohl noch einige Male lesen muss, um es ganz für mich zu begreifen. Der Ablauf ist mir noch nicht ganz klar, genauer die Zeit. Auch stellen sich mir Fragen, inwieweit z. B. diejenigen, die das Totenbuch für den Verstorbenen rezitieren, wissen können, in welchem Bardo sich der Verstorbene gerade befindet. Liest man es im Gesamten? Und: Was ist die Buddhaschaft, die Erlösung genau, die man erlangt, insofern man die einzelnen Bardobereiche erkannt hat? Ist dies die Auflösung im Nirwana? Erfolgt die Wiedergeburt nur dann, wenn man den Täuschungen erliegt?
Ich muss sagen, Sogyal Rinpoche hat wahrhaft ganze Aufklärungsarbeit geleistet. Sein Buch hat mir einiges verständlich gemacht, einen wahrhaften Einblick in den buddhistischen Glauben geliefert.)

Warum die Welt und alle materiellen Dinge Illusion sind, warum man auch in dieser Angelegenheit von Leerheit spricht, ist der Umstand, dass alles, was fest erscheint, trotzdem vergänglich ist, wieder in sich zusammenfällt, sich auflöst. Leerheit ist also die Ermangelung einer tatsächlichen bzw. absoluten Existenz aus sich selbst heraus definiert. Sämtliche Phänomene existieren lediglich in Abhängigkeit auf andere Phänomene und Umstände (Ursachen), sind „fest“ erscheinend für eine gewisse Zeit und lösen sich dann wieder auf oder verändern sich. Sie als beständig zu betrachten, auch wenn es in manchen Dingen als Hoffnung stark verkörpert ist, ist ebenso Illusion.

Zu den Bardos, um einmal für mich zusammenzufassen:
Im Grunde hast du im Sterben und beim Tod mehrere Möglichkeiten, die Begrenzungen und Irritationen zu überwinden und deinen wahren Geist zu entdecken, heißt es im Buddhismus und im Tibetischen Totenbuch. Mehrere Bardos durchkreuzt der Verstorbene, was für uns einige Stunden und Tage dauert, wird ihm, je nach Karma, rasender Augenblick oder bedächtige Weite. Die Bardos offerieren verschiedene Verwirrungen und Farben (Lichter) und auch Töne (Donner, verschiedene Geräusche der Beängstigung). Dem Verstorbenen bleibt die jeweilige Erkenntnis der Täuschung und der Projektion aus dem eigenen Geist, doch nicht mit dem Verstand erkannt, sondern aus dem Gefühl (was heißt, wirkliches Wissen, ähnlich, wie jemand etwas empfindet oder nur sagt, er würde es empfinden, sich damit selbst etwas vormacht). Die Bardobereiche sind die jeweiligen Stufen eigener Erkenntnis oder Täuschung. Hat man den ersten nicht erkannt, das Licht nicht als das wahrgenommen, was es ist (da man Geistkörper ist, ist diese Lichtquelle aus einem selbst entstehend und scheinend, da man aber nicht weiß, dass man Geistkörper ist, hält man all das für eine äußerliche Wirklichkeit, haftet an seinen Gewohnheiten), gelangt man in den nächsten Bardobereich, der wiederum den Ausgang bietet – Erlösung -, um, falls wieder übersehen zu werden, was durch die Anhaftung an weltliche Bedingungen fast unumgänglich oder eben sehr schwer zu durchschauen ist (eigene Wut über den Tod, die Trauer der Verwandten, das Nichteinsehenwollen, gestorben zu sein, das Denken, man würde immer noch leben… usw.), in den nächsten Bereich zu gelangen, wo einem verschiedene Götter und damit Lichtquellen begegnen: einmal grelle, intensive und zum anderen angenehm beruhigende, wobei letztere die Täuschung sind, nach der man sich nicht sehnen sollte. Hier könnte sich immer an der grellen Intensität, die auch Schmerz verursachen kann, orientiert werden. Wenn beide Lichtquellen einem begegnen, dann unbedingt die Konzentration und Sehnsucht auf das intensive Licht richten und die Gottheiten um Beistand bitten. Je weiter die Bardobereiche sich auftun, insgesamt sind es sechs Bereiche (Bardo des Lebens, des Traumes der meditativen Versenkung, des Sterbens, des Todes und der Wiedergeburt), desto mehr schwinden die Möglichkeiten, erlöst zu werden. Das Erlangen der Buddhaschaft (Erleuchtung zur wahren Natur) schwindet.
Durch Meditation im Leben soll der Geist vorbereitet werden, um sich diesen Vorgängen im Sterben und Tod aufmerksam widmen und diese damit dehnen zu können. Ein Mensch, der dies nicht geübt hat, wird sofort durch die Bereiche geschleudert und unkontrolliert wiedergeboren, die Augenblicke ziehen rasend schnell an ihm vorbei, so dass er sie kaum wahrnimmt.

Falls man also seinen eigenen Täuschungen erliegt, mag die Farbe des Lichtes hilfreich sein, um zu wissen, wo man sich gerade befindet. Ist es blau und intensiv – erster Tag, ist es weiß und grell, vermischt mit Geräusch und Ton - zweiter Tag, (durch Gewohnheit gelangt man in den nächsten Bardo) ist es gelb und blendend – dritter Tag (Nebenlicht: blau schimmerndes Menschenweltlicht), (durch Begierde gelangt man in den nächsten Bardo) ist es rot und flammend - vierter Tag (gelb schimmernd – Bereich der Hungergeister). Der fünfte Tag ist der Bardo des Todes: (in ihn gelangt man durch die Anhaftungen Neid und Eifersucht) es erscheint ein gleißend grünes Licht. Das Täuschungslicht ist rot (Halbgötterwelt, in der man unerträgliches Leiden durch Streit und Missgunst ertragen muss – hier darf man nicht nur kein Begehren danach haben, nicht anhaften, sondern muss sogar abwehren). Am sechsten Tag erscheint das Vierfarbenlicht (Wasser, Erde, Feuer und Wind). In diesem Bereich begegnet man noch einmal allen Lichtern und Gottheiten. All diese Götter in ihren Lichtern strahlen (außer das grüne Licht, da der Selbstausdruck der eigenen Weisheit noch nicht gewahr ist) auf einen ein, diese darf man aber weder annehmen noch fürchten, sondern muss leeren Geistes in ihnen verharren.

Je weiter man in die Bardobereiche vordringt, in Tagen gezählt, desto mehr werden aus den Göttern die blutsaufenden Erscheinungen, die oftmals blutgefüllte Schädelschalen in der Hand halten oder aufgespießte Menschenköpfe bei sich tragen, mehrere Arme und Beine und Köpfe besitzen. Leichen über die Schulter tragen, mit Kinderhaut oder Menschenhaut geschmückt sind, und ähnliches. Alles Täuschungen.

Nur Angst kann einen in die immer tiefer liegenden Bardos führen. Angst vor dem unterschiedlich grellen Licht der verschiedenen Götter und Anhaftung an Gewohnheitsmuster sowie Täuschung über den eigenen Geistkörper. Dieser, weil eben Geistkörper, ist unverletzlich, ihm kann nichts geschehen, und trotzdem ängstigt sich der Mensch vor all dem, was er nicht kennt. Darum ist das "Tibetische Totenbuch" ein Wegweiser, um zu festigen, auf was man treffen könnte. Ist man sich dessen bewusst, wird man, insofern diese Kofrontationen stattfinden, die Erscheinungen auflösen können, als das, was sie sind. Eigene Projektionen. Ich könnte mir hier auch gut vorstellen, dass der Mensch, der gestorben ist, sich eigene Bilder von Schreck und Grauen projiziert. Statt Götter erscheinen dann die eigenen Ängste. (Sehr ratsam ist wohl auch das Befassen mit den Nahtoderlebnissen, die Sogyal Rinpoche als verschiedene Buchvorschläge anführt. Kenneth Ring, Raymond A. Moody. Beide haben sich lange mit Menschen beschäftigt, die Nahtoderlebnisse hatten und davon berichteten, was ihnen begegnet ist. Dabei lässt sich feststellen, dass sich viele Berichte gleichen und ähnliche Erfahrungen aufweisen.)

Für die Bardos gilt also: Jene Lichter sind aus dem eigenen Geist geboren. Die Wahrnehmung der Götter ist nur Hilfeleistung. All das ist Eigenstrahlung, die erkannt werden muss.

AscoltO Offline



Beiträge: 53

26.05.2010 01:38
#2 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Werte Dame,

Herzensdank für deine vorläufigen Einsichten in das Totenbuch der Tibeter.....

Dazu habe ich ersteinmal eine Frage, was sind den diese Götter, welche Formen sind sie demnach anheim und warum sind dies Götter? Götter sind buddhistisch korrekt: Menschenwesen die in einem Zustand weniger oder keiner Leidhaftigkeit leben (Arhat), Halbgötter sind ebenso Menschenwesen, also karmisch unter uns, uns sichtbar? Sind dies demnach Götter oder erwachte Geisteswesen, also Buddhas die für gewisse Transformationsprozeße die Heilung ins Erwachte uns erschließen?

Zu dem Fragment, wo und wann sich ein Körper sterbendes Wesen befindet bedarf es den tantrischen eingeführten, erlernten Blick, dies ist die gröbste aller Unterscheidungen, zwischen all dem Mahayanaschulen die auswertig dem tibetischen Buddhismus gelehrt und gelebt. Nur die tibeteschen Schulen, insbesondere die durch Paddmasambava betrachtenden, können das Tantra erlernen, also studieren. Dies ist aber nur an dem Momment sinnvoll, wenn der betrachtende Praktizierende soweit fortgeschritten dass diesem der Pfad schon erarbeitet, vorbereitet?

Vielen Dank für deine lieblichen Gedanken,

der AmO

Martinus Offline



Beiträge: 43

26.05.2010 01:47
#3 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Zitat von Taxine
(Sehr ratsam ist wohl auch das Befassen mit den Nahtoderlebnissen, die Sogyal Rinpoche als verschiedene Buchvorschläge anführt. Kenneth Ring, Raymond A. Moody. Beide haben sich lange mit Menschen beschäftigt, die Nahtoderlebnisse hatten und davon berichteten, was ihnen begegnet ist. Dabei lässt sich feststellen, dass sich viele Berichte gleichen und ähnliche Erfahrungen aufweisen.)



Hallo Taxine,

Es gibt ja Esoteriker die glauben, die Bücher von Moody beweisen, es gäbe ein Leben nach dem Tod, aber nein, wären diese Leute wirklich Tod gewesen, wären sie nicht wieder aufgewacht. Nahtoderlebnise heißt für mich einfach, da spielen einige Prozesse im Gehirn ab, wenn man kurz vor dem Tod ist, z.b. spult sich das eigene Leben in Bildern ab, der Tunnel, das Licht, sogar auch eine Gestalt, die manche dann als Christus bezeichnet haben. Es ist so ein genialer Wurf der Evolution, dass dem Menschen das Sterben erleichtert: Visionen, Licht, die letzten Reaktionen des Gehirns, bevor es stirbt.

Wir konnen nicht wissen, was im Tode selbst ist. Woher wissen (wissen?) wir vom Phänomen der Wiedergeburt. Mir bleibt dieses schwammig. Ich finde es allerdings schon wichtig, sich auf seinen Tod vorzubereiten, sich damit auseinanderzusetzen. Wir wissen nur, das wir sterben müssen. Was der Tod ist, vielleicht einfach nichts, eine Auslöschung. Wer weiß das schon? Interessant ist der Übergang dahin. Mit den Bardos muss ich mich mal beschäftigen. So ganz begriffen habe ich das nicht. Dem Tod gibt man sich einfach hin, wenn er kommt.

Liebe Grüße
mArtinus

AscoltO Offline



Beiträge: 53

26.05.2010 02:04
#4 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Werter mArtinus,

gerade dies steht in der Skepsis, nicht die Nahtoderfahrungen sollten uns belichten, sondern die Bardolehre.
Naturwissenschaftlich ist demnach wenig geklart, wie du jetzt wieder in dem Prozeß der Teilchenphysik und deren neuen Erkenntnisgewinn nachlesen kannst. (Antimaterie sowie Materie).

In der Bardolehre geht es keineswegs um naturwissenschaftliche Abläufe in unserem Sinne, es drehet sich ersteinmal um einen Einblick um die Buddhalehre und diese nahm zB. die heutige Heisetheorie schon vor ca. 500 v. Christus vorweg, philosophisch, nicht mathematisch...was im nahen Betrachten ja dasselbe.

Wenn ich janz blumerant: Die Erkenntnistheoretischen Fokusse, also die von uns jetzt bejahten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, werter mArtinus, sind in dieser Lehre schon sehr lange, doch anders erklährt manifestiert. Demnach was ein Paralelluniversum, oder aber auch die Mohlekularbiologie, dass ist zB. längst in alten Schriften verewigt.....

Aber dennoch, Skepsis, prüfe die Bardoaussagen wie Gold!

Herzgruß vom
ollen A

Taxine Offline




Beiträge: 128

26.05.2010 02:19
#5 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Zitat von AscoltO
Dazu habe ich ersteinmal eine Frage, was sind den diese Götter, welche Formen sind sie demnach anheim und warum sind dies Götter?



Werter Amo, mir verständlich, sind Götter die jeweiligen Erscheinungen des eigenen Geistes. Sie ließen sich darum wohl auch vielgestaltig variieren und müssen nicht buddhistische Züge tragen. Sie sind die Vereinfachung in Worten und Vorstellung, damit Symbole?

Zitat von Martinus
Hallo Taxine,

Es gibt ja Esoteriker die glauben, die Bücher von Moody beweisen, es gäbe ein Leben nach dem Tod, aber nein, wären diese Leute wirklich Tod gewesen, wären sie nicht wieder aufgewacht.



Werter Martinus, das ist durchaus richtig, dass der Nahtod nicht der eigentliche Tod ist und damit Prozess im Hirn sein kann. Sich damit zu beschäftigen, sagt nichts über den Tod aus, aber, wie auch das Tibetische Totenbuch helfen kann, das Leben wert zu schätzen, so können die Erfahrungen und Berichte einem die Furcht davor nehmen.
Ich denke ja, dass wir immer unser eigenes Gaukelspiel sind. Gerade unter den Bedingungen des Sterbens und Wiederkehrens wird wohl wach, was die Sinne übermitteln. Nur warum berichten fast alle von Licht? Warum gibt es dermaßen viele Übereinstimmungen? Der Nahtod ist ja trotzdem nicht mehr ganz Leben und noch nicht ganz Tod. Ist schon irgendwie interessant.

liche Grüße euch beiden,
Taxine

AscoltO Offline



Beiträge: 53

26.05.2010 02:38
#6 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Werte Dame,


entschuldigens meinen Einspruch.....denn Es sind aber keine Götter, es sind tantrische Energien die im tib. Totenbuch beschrieben, demnach eine buddhistische Mettaebene, eine Symbolik der tantrischen Perspektive und dies ist insofern betrachtenswert weil diese Taransformationsenergien ein wichtiger Bestandteil der tib. Studien und den sich daheraus ergebenen Mediatationsanleitungen eine wichtige Basis.




AmO

Taxine Offline




Beiträge: 128

26.05.2010 04:48
#7 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Aha... vielen Dank für die Aufklärung. Tantrische Energien. Also ausschließlich eine buddhistische Darstellungs"form".

Dazu eine weitere Frage: Was ist buddhistisch gesehen dann das Gebet?

AscoltO Offline



Beiträge: 53

26.05.2010 13:07
#8 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Das buddhistische Gebet ist wenn man es so benennen mag in verschiedene Stufen gegliedert. Sowie in der Verneigung, vor der Dharma, dem Buddha und der Sangha, so ist auch das Gebet, also die Zuwendung meist an verschiedene Ebenen aufgeteilt. Ich werde morgen an Hand der "sieben Zweige" dies erläutern. Maßgeblich sind aber die dazugehörigen Mantren, also die Klangvariationen die man in einem bestimmten Rythmus und in einer gewissen Anzahl wiederholt. Wie angedeutet, morgen stelle ich die Zeromonie der "sieben Zweige" vor und erläutere dazu Rythus sowie die Transformationsenergie....



lich,

der AmO

AscoltO Offline



Beiträge: 53

27.05.2010 00:25
#9 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Ein Gebet (Sammlung)

Voraussetzung ist ein besinnlicher Ort der Sammlung, also ohne Multitasking der Bewegungen, der Klänge/Geräusche sowie der Erreichbarkeit. Hierzu nimmt man sich Atem/Zeit sowie eine gleichmütige Geisteshaltung es erfordert. Gut ist wenn ein Symbol, (Thankra, die Figur oder aber auch ein Bild des ehrwürdigen Buddha Shakyamuni anwesend. Hinzu kommen dei Flammen (es können einfache Teelichter sein). Eine Mala (Rezitationskette) währe von Vorteil, hinzu käme ein Wassergefäß, ein Klangkörper sowie gegebennenfalls ein Räucherstäbchen (Hungergeister).

Man beginnt mit Drei Beugungen, vor den Drei Juwelen die man geistig verehrt, denen man Vertrauen schenkt oder vielleicht gern würde und deren Energie einem helfen sollen die Geistesgifte des praktizierenden geistigen Kontinium zu beenden, dies zum Wohle aller Wesen.

Die Ver- Beugung vor dem Buddha. Hier ist insbesondere der Buddha in jedem Wesen zu reflektieren, denn der Buddha dieses Zeitalter und der Initiator des Rades der Lehre, ist nicht als Einmalig oder gar Einzigartig zu verstehen, der ehrwürdige Buddha Shakyamuni ist der Vorausgegangene, der den Pfad zum Wohle aller Wesen beschritten, den anderen ehrwürdigen Buddhas gefolgt und demnach aus seiner Weisheit uns daheraus die Dharma hinterlassen aus der wir, wenn unser Karma so gelegt, uns mit Hilfe anderer Wesen uns selbst erwachen.
Er, der ehrwürdige Buddha dieses Zeitalters, ist in jedem anderen Wesen zu sehen und zu respektieren, denn der Buddha ist nur solange uns Form, solange wir ihn in einer Form manifestieren, der Buddha ist ist die erste Transformationsenergie die uns solange vorausgeht bis wir selbst zum Buddha. Seine Haltung sowie seine uns überlieferten Lehrreden sind zu prüfen wie Gold und wenn für richtig (endlos geprüft) befunden, der Haltung sowie der Erkenntnis aus der Dharma zu folgen, dann nehmen wir an einer Wandlung teil die dem Buddha gleich.

Die zweite Ver- Beugung nehmen wir vor der Dharma, also vor den uns übertragenen Lehrreden und deren Kommentare. Sowie die Buddhaenergie als Arzt zu kontemplieren ist, die das geistige Kontinium aus deren Verblendungen heilt, so ist die Dharma uns Medizin, weil wir in ihr "unseren" Weg zum Pfad des Erwachen finden können wenn wir genügend Energie aufwenden uns zum Wohle aller Lebensformen zu erwachen. Sie, die Dharma beinhaltet alle Anleitungen unsere Transformation ins "Heilende" zu wenden und uns zum Wohle aller Lebewesen einzusetzen. Die Dharma ist so gesehen der Nektar aus dem Scheitel des Buddha das uns solange nährt bis wir erwacht.

Die dritte Ver- Beugung ist vor der Sangha, hier sind all die Lebewesen gemeint die auf dem Pfad des Erwachen aber insbesondere die uns voraus, also Diejenigen die vor uns praktiziert und uns wohlgesonnen belehrt oder uns die Lehre überliefert. Ohne die Sangha würden wir an keiner Belehrung teilnehmen, währen uns die Texte und Kommentare nicht überliefert und uns die Transformationsenergie nicht erhalten. Nur durch die Sangha ist es uns möglich der Dharma zu begegnen und daheraus gegebennenfalls den Pfad des Leidens zum Wohle aller Wesen zu beenden.

Um eine Zeromonie der buddhistischen Tradition zu verstehen und sie nachaltig zu praktizieren ist es wie in vielem, an einer teilzunehmen und daheraus zu lernen wie diese praktiziert. Jede Handlung und jeder Momment dieser Zeromonie hat eine wichtige "Botschaft" die sich vielleicht ersteinmal ganz langsam einem eröffnet, also ev. nur langatmig erschließt. So ist also ein Bildnis- oder die Statue des Buddha sowie seine Haltung in jedem einzelnen Strich-punkt uns ein Gleichniss, sowie jede unserer Zeromoniebewegungen ein Gleichniss ist. Die drei Flammen, das Symbol der Energie (Teelichter) werden also mit dieser Belehrung dabei kontempliert. Eine steht für die Energie des Buddha, die andere für die Dharma und wiederum die dritte für die Sangha. Also für die Drei Juwelen unserer Transformation. Das Wasser in einer Schale steht für die Reinigung und diese ist insofern eine das unser Karma das wir erleben, nur unsere Projektion die unseren Geist verblendet, d.H. wir sind noch nicht erwacht und jede Transformation zum Wohler aller Lebensformen in einer Tat, eines Gedanken ist unserem Karma eine Reinigung zum Erwachen. Die Düfte sind der Ausdruck einer Ebene die für die Sinnes(aggregate)-wahrnehmung stehen, hier herein ist die Symbolik der Hungergeister zu kontemplieren, den nur wer hungrig erleidet in der Gier nochmehr Hunger.

Man kann auch gerne diesen ehrwürdigen Platz der Verbeugung, auch Altar, gern mit etwas schmücken was einem der Verbeugung und Demut gleich, zB. einen Blumenschmuck, feines Tuch usw.

In den Ver- beugungen, vor der man sich sammet, schließt man stehend die Hände über den Scheitel (umgekehrtes V) (Scheitelchakra- hier brauchts eine lange Belehrungskette- dies ist tantrisch: nur soviel, im Buddhismus geht man im Inneren das wie eine Zwiebel sich vorzustellen, ein Kanalnetz ähnlich dem Dao- also eine Lebensenergie in Bahnen deren Bewegung die Lebenswinde sind) deren Öffnungen sind die Chakren) dann hält man diese wie ein Zelt vor dem dritten Auge sowie vor das Brusttchakra/Herzhöhe) und dann geht man auf die Knie und berührt je nach bedarf mit der Stirn (also dem Augenchakra) den Boden.

Nun setzt man sich auf einem Kissen...oder bei Plautze auf einem Stuhl, schließt die Augen und versucht ersteinmal Ruhe, also Atmungsruhe herzustellen. Soweit wie es einem möglich. Erst dann beginnt man mit der ruhigen und gefassten Rezitation:


Das Gebet/Rezitation der Sieben Zweige.




Zufluchtnahme und Entwicklung des Erleuchtungsgeistes

Bis zur Erleuchtung nehme ich meine Zuflucht zum Buddha, zum Dharma und zur höchsten Gemeinschaft. Möge ich durch die Verdienste vom Geben und den anderen Vollkommenheiten zum Nutzen aller Lebewesen die Buddhaschaft erreichen.

Einladung des Verdienstfeldes

Gesegneter [Buddhas], ihr seid die Beschützer aller Lebewesen, ihr seid die Gottheiten, die die heftigen Armeen des Übels überwinden, ihre erkennt alle Dinge einwandfrei. Ich bitte euch, kommt mit euren Begleitern an diesen Ort! (hier läßt man einen Klang folgen der möglichst nachaltig hörbar schwingt)

Die Sieben Zweige

1. Verehrung

Ich verneige mich mit Körper, Rede und reinem Geist vor ausnahmslos all den Löwen unter den Menschen, den Vollendeten der drei Zeiten in den Welten der zehn Richtungen.

All die Sieger sehe ich deutlich vor mir, und durch die Kraft meines Strebens nach guter Lebensführung verbeuge ich mich mit größter Verehrung vor all den Siegern mit geneigten Körpern, die so zahlreich sind wie die kleinsten Teilchen in der Welt.

Ich denke daran, dass auf jedem Teilchen Buddhas verweilen, inmitten von Bodhisattvas und so zahlreich wie die Teilchen in allen Welten. So erfüllen die Sieger alle Bereiche der Wirklichkeit.

Mit Meeren unerschöpflichen Lobes, mit den Ozeanen aller Klänge mannigfaltiger Melodien verkünde ich die vortrefflichen Eigenschaften aller Sieger und preise alle zur Glückseligkeit Gegangenen.

2. Darbringungen

Ich bringe den Siegern Gaben dar mit edlen Blumen und edlen Girlanden, mit Wohlklang, duftenden Salben und herrlichen Schirmen, schönsten Lichtern und edlem Duftrauch.

Edle Kleider und erlesenen Duft, in kunstvoll verzierten Schalen dargebrachte Puder, die dem Berg Meru gleichen; alle besten Gaben in außergewöhnlich erhabener Anordnung bringe ich den Siegern dar.

So weiß ich bei all den Siegern diese unübertroffenen, ausgedehnten Gaben. Durch die Kraft des Vertrauens in die gute Lebensführung verneige ich mich und bringe allen Siegern Verehrung und Gaben dar.

3. Bereinigung der unheilsamen Handlungen

Ich bekenne jede einzelne schlechte Tat, die ich mit Körper, Rede oder Geist durch die Macht von Begierde, Hass oder Unwissenheit beging.

4. Erfreuen am Heilsamen

Ich erfreue mich an allen verdienstvollen Handlungen all der siegreichen Buddhas und ihrer Söhne, der Bodhisattvas, an denen der Alleinverwirklicher, der Lernenden und der Nicht-mehr-lernenden, und auch an denen aller Wesen. Ich schätze sie hoch und will sie nachahmen.

5. Ersuchen, das Rad der Lehre zu drehen

All die Beschützer, die das Licht in den Welten der zehn Richtungen sind, die Schritt für Schritt zur Erleuchtung erwacht sind und das Nicht-Begehren eines Buddha erreicht haben, ersuche ich, das unübertroffene Rad der Lehre zu drehen.

6. Bitte um Verweilen

Mit gefalteten Händen bitte ich all jene, die die Absicht haben, ihren Eingang ins Nirvana zu zeigen und die Welt zu verlassen, für so viele Zeitalter, wie es in den Welten Teilchen gibt, hier zu verweilen, um allen im Dasein Wandernden zu helfen und ihnen Glück zu bringen.

7. Widmung

All das wenige an Tugend, das ich durch Ehrerbietung, Darbringen, Bekennen, Erfreuen, Ersuchen und Bitten gesammelt habe, widme ich dem Erreichen der vollendeten Erleuchtung.

Mandala-Darbringung (diese handhaltung ist nicht mit Worten zu erklähren, man muss sie sehen und üben)

Dieses Mandala dessen Boden mit wohlriechendem Wasser besprengt und mit Blumen bestreut ist, das mit dem Berg Meru und den vier Kontinenten sowie Sonne und Mond geschmückt ist, bringe ich dar, nachdem ich es mir als Buddhaland vorgestellt habe. Mögen sich alle Lebewesen an diesem Reinen Land erfreuen.

Mögen allgemein in den Bereichen des weiten Universums und [besonderes] hier in diesem Land keine Krankheiten, Hungersnöte und Kriege entstehen; mögen die Lebewesen durch die Freude und das Glück des Dharma-Reichtums Erfüllung finden; und mögen sich vollkommene Umstände in Pracht und Wohlstand ausbreiten.

Möge ich in allen Leben die Gute Lehre des Buddha Sakyamuni, mit der er die Wirklichkeit des abhängigen Entstehens erhellt, selbst auf Kosten meines Körpers und meines Lebens bewahren und auch nicht einen Augenblick lang aufgeben.

Möge ich Tag und Nacht daran denken, mit welchen Mitteln ich diese Errungenschaften vermehren kann, die der erhabene Führer durch unermessliche Mühen nach ernsthafter Übung zur Vollkommenheit entwickelt hat.

Idam guru ratna mandalakam niryatayami

Mantrarezitation

Om muni muni mahamuni svaha (dieses rezitiert man eine Mala lang, also jede Kugel eine Rezitation

Widmungsgebet

Möge ich durch dieses Heilsame schnell den Zustand des Buddha Sakyamuni verwirklichen; und möge ich dann alle Lebewesen auf diese Ebene führen.


Danach verweil man vielleicht noch ein wenig, sammelt sich und verwaltet das Samsarische....

So, wenn es Euch interressiert gehe ich nachdem ihr dies einmal praktiziert, auf die Fragen zu den unterschiedlicen Ebenen ein...falls es welche gebet

Om a hum

AscoltO Offline



Beiträge: 53

27.05.2010 00:31
#10 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Hier eine Zeichnung (Versuch) der Mandala -Darbringung, ein Mudra.....

Angefügte Bilder:
mandala_offering_mudra.gif  
AscoltO Offline



Beiträge: 53

27.05.2010 01:32
#11 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Ein buddhistisches Gebet, was eher für mich eine Rezitation, kann man vielleicht nur verstehen wenn man es durchführt. Gegebennenfalls mit einer schon belehrten Begleitung. Denoch wenn dies nicht praktiziert und um es um das interlektuel zu verstehen...dann meine Ansicht über eine Rezitation.

Für mich ist zuallererst die Rezitation eine Sammlung, also eine Konzentrationsübung die mein "geistiges Kontinium" befriedet. Ich empfinde, genieße die Ruhe und halte alle Gedanken die sich aus dieser von mir praktizierten Rezitation für einen Gewinn, also die Bereicherung an wundervollen Gedanken. Zudem habe ich erfahren, dass in der Wiederholung die Würze liegt, meine Gedanken sind unleidvoller, meine Ängste sind weniger erregt und ich würde von mir behaubten, geduldsamer sowie langatmiger und ruhiger geworden zu sein. Das Ritual ist mir also eine Besinnung und dadurch mir eine Hoffnung im Sinne ein Wesen zu sein das mehr an dem Glück teilnimmt und dessen Lebensperspektive besonnener und voller Freude am Wohlergehen anderer ist. (Geschenke bekommt man im "einfachen" Sinne nicht häufig, daher ist das Schenken von Glück mir die größte Freude. Und dies kann man aus sich alleine und jeden Momment schöpfen.)
Demnach ist eine Rezitation für mich eine Offenbahrung, ich bekenne mich durch meinen Klang der Stimme in dieses Wohlbefinden, in die für mich angenehme Situation, es sprachlich zu verkünden und damit zu reflektieren. Ich offenbahre meine Zustimmung zu einer Lebensführung die in der Rezitation enthalten, ich bekunde dass ich mich daran versuche.
Ich praktiziere die Rezitation und bemerke dass diese Wiederholungen sich in meinem Geist manifestieren, also sich verankern und auch in anderen Lebensmommenten die abwesend dieser Haltung sind, mich erinnern, ergo, mir immer mehr Form im Sinne der Haltung und deren Disziplin die dafür von Bedeutung, einfacher, auch in schwierigeren (erregten) Lebensumständen zuteil.

Demnach ist ein Gebet, was für mich eine Rezitation des Dharmatextes, eine Sammlung, eine Befriedung des Geistes, seine Offenbahrung sowie daheraus ein entschlossenes Praktizieren!

Taxine Offline




Beiträge: 128

29.05.2010 07:08
#12 RE: Tibetisches Totenbuch Zitat · Antworten

Werter Amo, vielen Dank für den ausführlichen Einblick.

Über Mudras hatte ich mich auch schon schlau gemacht, da die Gottheiten in dieser Finger-Haltung erwähnt wurden. Sie dienen ja auch der Sammlung, Entspannung, Heilung, wenn man sie selbst anwendet, so ich zumindest gelesen habe.

Padmasambhavas (oh ... Hülfe, ich kann ihn sogar schon auswendig schreiben...) Totenbuch habe ich durch, nun werde ich noch Chökyi Nyima Rinpoches Bardo-Buch inhalieren.

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